HERBERT - MEIN VATER
Was geblieben ist…
Herbert war als Mensch das Geradlinigste, was mir in all meinen Jahren untergekommen ist! Er hat sich nie um seinen Vorteil, sondern immer kompromisslos um die Wahrheit gekümmert – auch wenn diese noch so sehr seinen Interessen widersprach, hat er nicht damit zurückgehalten. Das hat ihn ausgezeichnet und mich geprägt – damit kann ich leben. Das ist, was ich meinen eigenen drei Kindern Alexandra (1994), Rafael (1995) und Tonia (2000) in erster Linie mitgeben möchte.
Herbert hat sich auch immer auf die Seite der Schwächeren geschlagen und sich nie für eine ungerechte Sache einspannen lassen. Halbwahrheiten liess er keine Chance - hat sie schonungslos aufgedeckt. – Ein toller Mensch!
Bei meinem Vater Herbert habe ich mich zu bedanken für all diese tollen Erlebnisse, den immensen Erfahrungsschatz und seine geradlinige Lebenseinstellung. Dies hilft mir heute in vielen alltäglichen, wie in ausserordentlichen Lebenssituationen immer wieder.
Bei all dem Nimbus, den sich Herbert in seinem allzu kurzen Leben von 41 Jahren verschafft hat, möchte ich aber auch meine Mutter Marianne nicht zu kurz kommen lassen - auch sie hat in selben Masse zu meiner glücklichen Jugend und meinem heutigen Leben beigetragen. Sie war es, die immer wieder ein gutdosierte Mass an Ruhe und Übersicht über das Leben von Herbert und mir verstreut hat! Ich wünsche mir für sie ein erfülltes, gesundes Leben, ebenso wie ich mir dies für meine Kinder wünsche – und dass ich ihnen auch Ähnliches mit auf ihren Lebensweg mitgeben kann, wie ich es von Herbert erfahren durfte!
Herberts Tod hat uns mitgenommen, seine Leistungen darüber hinaus ermuntert, in seinem Sinne weiter zu machen – es hat sich gelohnt!
In Liebe
Daniel Müller, Birrwil/CH
Herbert hat sich auch immer auf die Seite der Schwächeren geschlagen und sich nie für eine ungerechte Sache einspannen lassen. Halbwahrheiten liess er keine Chance - hat sie schonungslos aufgedeckt. – Ein toller Mensch!
Bei meinem Vater Herbert habe ich mich zu bedanken für all diese tollen Erlebnisse, den immensen Erfahrungsschatz und seine geradlinige Lebenseinstellung. Dies hilft mir heute in vielen alltäglichen, wie in ausserordentlichen Lebenssituationen immer wieder.
Bei all dem Nimbus, den sich Herbert in seinem allzu kurzen Leben von 41 Jahren verschafft hat, möchte ich aber auch meine Mutter Marianne nicht zu kurz kommen lassen - auch sie hat in selben Masse zu meiner glücklichen Jugend und meinem heutigen Leben beigetragen. Sie war es, die immer wieder ein gutdosierte Mass an Ruhe und Übersicht über das Leben von Herbert und mir verstreut hat! Ich wünsche mir für sie ein erfülltes, gesundes Leben, ebenso wie ich mir dies für meine Kinder wünsche – und dass ich ihnen auch Ähnliches mit auf ihren Lebensweg mitgeben kann, wie ich es von Herbert erfahren durfte!
Herberts Tod hat uns mitgenommen, seine Leistungen darüber hinaus ermuntert, in seinem Sinne weiter zu machen – es hat sich gelohnt!
In Liebe
Daniel Müller, Birrwil/CH
Eine tolle Jugend…
Als Kleinkind kann ich mich kaum an meine Eltern erinnern; am ehesten noch an eine Szene als dreijähriger Knirps. Mein Grossvater Arthur (1912-1964) tröstete mich auf seinen Armen – ich hatte an seinem parkierten Maserati die Scheibenwischer solange laufen lassen, bis diese laut zu quietschen und rattern begannen! Ich bekam es mit der Angst zu tun und begann zu weinen. Arthur hat den Maserati später verkauft! Heute treibt mir eher der Verkauf das Wasser in die Augen…
Arthur hatte in zweiter Ehe eine junge Frau geheiratet – kurze Zeit später ist er – viel zu früh – gestorben. Somit bleibt die Szene mit dem Maserati die einzige Erinnerung an ihn.
Fortan war mein Vater, der 24-jährige Herbert vollauf beschäftigt, den elterlichen Metallveredelungsbetrieb auf Kurs zu halten, sodass nebst den mittlerweile intensiven Motorsportaktivitäten kaum mehr Zeit für ein ausgedehntes Familienleben blieb. Darüber möchte ich in keiner Weise klagen, durfte ich in der Folge doch viele Vorzüge seiner Aktivitäten miterleben.
Mein Erinnerungsvermögen setzt erst wieder lebhaft mit sieben Jahren ein, als Herbert befand, mir sei nunmehr das richtige Leben – sprich Autofahren – beizubringen. Zu seiner Freude bin ich danach tageweise – einem Satelliten gleich – mit dem Eintausch-Käfer 1200 um das 1968 neu erstellte Fabrikationsgebäude im aargauischen Reinach gekreist. Dies ging soweit, dass die Mechaniker, welche in der neu angegliederten Autogarage im Erdgeschoss arbeiteten, die Garage jeweils nur verlassen konnten, wenn ich soeben vorbeigerauscht war… Gelegentlich kam es zu Zwischenfällen, vorallem wenn mir Kurt Seemann, der Co-Chefmechaniker Streiche spielte – aber das soll er selbst in seiner Kolumne unter "seine Freunde" schreiben!
Herbert widmete sich weiterhin mit ganzem Herzen seiner Metallveredelung, dem Garagenbetrieb mit anfänglich Ford Cobra & Mustang-, dann BMW- und schlussendlich VW-Vertretung - und – übers Wochenende seinem geliebten Motorsport.
Die Rennanlässe
Selbstverständlich waren meine Mutter Marianne (sie lebt noch immer in Reinach/AG) und ich bei fast allen Rennanlässen mit dabei. Dazu fällt mir ein, dass meine 3. Klass-Lehrerin meiner Mutter ausrichten liess, sie möge mit mir doch einen Arzt aufsuchen, wenn ich so oft krank sei…
Später dann liess mich Herbert gelegentlich zusammen mit den Mechanikern im Renntransporter auf die Rennstrecken fahren. Welch ein Genuss!
Da waren wir also unterwegs mit diesem Opel-Blitz Sattelschlepper mit 3-Liter V6 Commodore-Motor, welchen ich Richtung Orange (F) fuhr, währenddem der italo-kanadische Ferrarimechaniker Luciano Vidotti in der Schlafkabine döste – das Jahr dazu ist mir soeben entfallen...
Oder wenn wir vor versammelter Menschentraube – stolz wie kleine Helden – zusammen die Rennwagen entluden und startbereit machten.
Oder wenn ich während den Rennen die Boxentafeln aufbereiten und Herbert und seinen Co-Piloten anzeigen durfte.
Oder wenn ich mir von…wie war sein Name schon wieder…auf der Nürburgring-Tribüne mein Allgemeinwissen bezüglich Verwendung von körperartigen Gummiartikeln erweitern liess.
Es war ein wunderbares Gefühl mitzuerleben, wenn Herbert gewonnen hat – und wir an der Boxengasse ein Teil von diesem Erfolg sein durften. Es hatte andererseits charakterbildende Eigenschaften, mitanzusehen, wenn wir gemeinsam verloren und uns zum nächsten Rennen zu orientieren hatten, ohne mit dem Schicksal zu hadern.
Und so liessen sich die Geschichten noch Stunden weiter erzählen. Ich hatte durch die Rennerei von Herbert eine herrlich-interessante Jugend mit vielen unnachahmlich-tollen Erlebnissen!
In Liebe
Daniel Müller, Birrwil/CH
Arthur hatte in zweiter Ehe eine junge Frau geheiratet – kurze Zeit später ist er – viel zu früh – gestorben. Somit bleibt die Szene mit dem Maserati die einzige Erinnerung an ihn.
Fortan war mein Vater, der 24-jährige Herbert vollauf beschäftigt, den elterlichen Metallveredelungsbetrieb auf Kurs zu halten, sodass nebst den mittlerweile intensiven Motorsportaktivitäten kaum mehr Zeit für ein ausgedehntes Familienleben blieb. Darüber möchte ich in keiner Weise klagen, durfte ich in der Folge doch viele Vorzüge seiner Aktivitäten miterleben.
Mein Erinnerungsvermögen setzt erst wieder lebhaft mit sieben Jahren ein, als Herbert befand, mir sei nunmehr das richtige Leben – sprich Autofahren – beizubringen. Zu seiner Freude bin ich danach tageweise – einem Satelliten gleich – mit dem Eintausch-Käfer 1200 um das 1968 neu erstellte Fabrikationsgebäude im aargauischen Reinach gekreist. Dies ging soweit, dass die Mechaniker, welche in der neu angegliederten Autogarage im Erdgeschoss arbeiteten, die Garage jeweils nur verlassen konnten, wenn ich soeben vorbeigerauscht war… Gelegentlich kam es zu Zwischenfällen, vorallem wenn mir Kurt Seemann, der Co-Chefmechaniker Streiche spielte – aber das soll er selbst in seiner Kolumne unter "seine Freunde" schreiben!
Herbert widmete sich weiterhin mit ganzem Herzen seiner Metallveredelung, dem Garagenbetrieb mit anfänglich Ford Cobra & Mustang-, dann BMW- und schlussendlich VW-Vertretung - und – übers Wochenende seinem geliebten Motorsport.
Die Rennanlässe
Selbstverständlich waren meine Mutter Marianne (sie lebt noch immer in Reinach/AG) und ich bei fast allen Rennanlässen mit dabei. Dazu fällt mir ein, dass meine 3. Klass-Lehrerin meiner Mutter ausrichten liess, sie möge mit mir doch einen Arzt aufsuchen, wenn ich so oft krank sei…
Später dann liess mich Herbert gelegentlich zusammen mit den Mechanikern im Renntransporter auf die Rennstrecken fahren. Welch ein Genuss!
Da waren wir also unterwegs mit diesem Opel-Blitz Sattelschlepper mit 3-Liter V6 Commodore-Motor, welchen ich Richtung Orange (F) fuhr, währenddem der italo-kanadische Ferrarimechaniker Luciano Vidotti in der Schlafkabine döste – das Jahr dazu ist mir soeben entfallen...
Oder wenn wir vor versammelter Menschentraube – stolz wie kleine Helden – zusammen die Rennwagen entluden und startbereit machten.
Oder wenn ich während den Rennen die Boxentafeln aufbereiten und Herbert und seinen Co-Piloten anzeigen durfte.
Oder wenn ich mir von…wie war sein Name schon wieder…auf der Nürburgring-Tribüne mein Allgemeinwissen bezüglich Verwendung von körperartigen Gummiartikeln erweitern liess.
Es war ein wunderbares Gefühl mitzuerleben, wenn Herbert gewonnen hat – und wir an der Boxengasse ein Teil von diesem Erfolg sein durften. Es hatte andererseits charakterbildende Eigenschaften, mitanzusehen, wenn wir gemeinsam verloren und uns zum nächsten Rennen zu orientieren hatten, ohne mit dem Schicksal zu hadern.
Und so liessen sich die Geschichten noch Stunden weiter erzählen. Ich hatte durch die Rennerei von Herbert eine herrlich-interessante Jugend mit vielen unnachahmlich-tollen Erlebnissen!
In Liebe
Daniel Müller, Birrwil/CH
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Daniel Müller
Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum… 1961; geboren mit Benzin-im-Blut; Go-Kart-WM 1980 an 5. Stelle, ua. gegen Ayrton Senna. 1981 Tod seines Vaters Herbert. Eintritt im elterlichen Betrieb mit 20 Jahren. 1985/86: zahllose Siege im Porsche Cup Suisse 1987: SM unzählige Siege auf Toyota Gr. N 1988: Gesamtsieger des Deutschen Formel-3 B-Cup. 1989: Nomination-Qualifikation-Teilnahme am Formel 3-Einladungsrennen zum GP Monaco; 10. Platz ua. vor Yvan Muller [12.], Mika Häkkinen [16.], Jacques Villeneuve [not qualified]. 2001: Historische Rallyes auf Mercedes-Benz 300 SL mit über 250'000 Kilometer. Gastfahrer auf Clay Reggazzoni's Formel-2 Tecno womit dieser 1970 Europameister wurde. |
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